mario mahner · kaminkehrermeisterbetrieb
... ihr fachmann für kamin und ofen
Ursachen eines Kaminbrandes durch
Glanzrußbildung
Nicht zur Zündung gekommene brennbare gasförmige Verbindungen ziehen als Rauch in den Kamin ab. Die darin enthaltenen Rußpartikel verbinden sich mit Feuchtigkeit und lagern an der Kamininnenwandung ab. Die Feuchte verdampft oder zieht ins Mauerwerk ein. Durch die ständige Wechselwirkung erfolgt eine Verdichtung der Rußpartikel zu Hart- oder Glanzruß.
Zu feuchtes Holz
Bei der Verbrennung von feuchtem Holz wird für die Verdampfung des Wassers zu viel Energie aufgewendet. Sie fehlt für den weiteren Verbrennungsprozess. Verwenden Sie nur lufttrockenes Holz mit einem Restfeuchtegehalt von maximal 20%. Dieser wird bei korrekter Lagerung je nach Holzart in 1½ - 2 Jahren erreicht.
Zu wenig Verbrennungsluft
nur mit ausreichender Menge an Verbrennungsluft kann der im Brennstoff enthaltene Kohlenstoff vollständig verbrannt werden. Geben Sie nur soviel Brennstoff auf, wie für Ihre Feuerstätte zugelassen ist.
Schwelbrandbetrieb
die Holzentgasung geht auch ohne Flammenbildung weiter.
Ungeeigneter Brennstoff
Verwenden Sie nur den Brennstoff, für den Ihre Feuerstätte zugelassen ist.
Bedienungsfehler
falscher Brennstoff, Brennstoff zu großstückig.
Ablauf eines Kaminbrandes
1. Anfangsphase
Hierbei zieht starker Rauch aus der Kaminmündung.
Der Ruß ist noch feucht, Temperatur ca. 600 °C.
2. Durchbrandphase
Jetzt lässt der Rauch nach, hört ganz auf und die Flammen schlagen über die Kaminmündung hinaus, ca. 1000 °C.
3. Nachheizphase
Der Durchbrand ist bis zum Mauerwerk erfolgt. Bei der Durchbrandphase besteht die Gefahr, dass sich der Ruß aufbläht, und zwar um das Sieben-Neunfache. Dadurch verengt sich der lichte Querschnitt und die Hitze kann nicht entweichen. Jetzt kann das Gebäude im Nu verqualmen.
Verhalten bei einem Kaminbrand
Rufen Sie zunächst die Feuerwehr und Ihren Kaminkehrer!
Es muss bei Bedarf eine Kette mit Fallgranate von der Kaminmündung herabgelassen werden, die den verengten Kaminquerschnitt vom aufgeblähten Ruß befreit. Geschieht das nicht, kann der Schornstein durch den Hitzestau reißen oder es kann zu Verpuffungen kommen. Die größte Gefahr besteht für das Gebäude in der Nachheizphase. Jetzt dringt die Hitze vom Kamininnern nach außen.
Außer der Feuerwehr sollte bei einem Kaminbrand in jedem Fall der zuständige Bezirkskaminkehrermeister benachrichtigt werden. In den einzelnen Geschossen müssen Brandwachen aufgestellt werden, möglichst mit Kübelspritzen.
In den Kamin darf weder Wasser noch Pulver gespritzt werden. Es würde wegen der großen Hitze zu schlagartigen Volumenvergrößerungen kommen, die das Kaminmauerwerk reißen lassen. Aus 1 Liter Wasser werden bei einer Temperatur von 1000°C explosionsartig 1700 Liter Wasserdampf! Aus dem Inhalt einer Kübelspritze von 10 Litern werden 17000 Liter Wasserdampf!
Möbel oder Bilder, die sich am Kamin befinden, müssen abgerückt oder entfernt werden.
Kommt es im Kamin zu starkem Auftrieb (Rauschen und Pulsieren), so sollte man die Sauerstoffzufuhr drosseln, indem man die Rauchrohranschlussöffnungen verschließt.
Ist der Kamin auf dem Dachboden höher als 5 m und ohne Versteifung oder gezogen, besteht die Gefahr, dass er reißt. Er müsste mit Drahtseilen und evtl. einem Stahlrohrgerüst abgefangen werden. Er kann zusammenfallen, weil das Kaminmauerwerk einen Teil seiner Festigkeit verliert.
Bei Fachwerk- oder Holzgebäuden ist die Gefahr besonders groß. Hier muss durch Rauchdruckprobe, die vom Bezirkskaminkehrermeister vorgenommen wird, festgestellt werden, ob das Kaminmauerwerk dicht geblieben ist. Es kann in evtl. vorhandenen Hohlräumen oder in Deckendurchführungen, die Verbindung zum Kamin haben, zum Brand kommen.
Diese Hohlräume, die oftmals nicht auszumachen sind, heizen sich auf und setzen schon bei ca. 300 °C angrenzende Hölzer in Brand. Kommt bei der Rauchdruckprobe Rauch aus Decken oder Wänden, so ist der Kamin undicht.
Auch dreischalige Kamine halten nicht immer einen Kaminbrand aus. Meistens liegt das an mangelhafter Bauausführung. Es wurde zu viel Zement verwandt, Mörtelbrücken sind vorhanden, die dem Kamin bei Brand keine Dehnung lassen.
Auch die immer wieder anzutreffenden Holzverschalungen sind eine Gefahr beim Kaminbrand. Der Ruß im Kamin brennt ca. 1 - 3 Stunden, jedoch kann es bis zu 30 Stunden später noch zu einem Ausbruch des Feuers im Haus kommen durch eben die erwähnten Hohlräume, Fachwerkverbände oder Deckendurchführungen.
Copyright © 2008 Mario Mahner
Zusammenfassung
Während des Abbrandes ständig zu kontrollieren sind:
· Querschnittsverengungen durch sich aufblähenden Ruß
· Deckendurchführungen, besonders bei Holzbalkendecken
· Angrenzende Fachwerkverbände
· Reinigungsverschlüsse und Rauchrohranschlussöffnungen
· Holzverschalungen am Kamin
· Die Standsicherheit des Kamins, besonders bei gezogenen Kaminen
· Funkenflug
Vorbeugende Maßnahmen sind die regelmäßige Reinigung der Rauchrohre und Kamine und eine Sichtprüfung und Abnahme der Kamine und Feuerstätten durch den Bezirkskaminkehrermeister vor der Inbetriebnahme.